Geld verdienen oder Work-Life-Balance

Das moderne Dilemma zwischen Geld verdienen und Leben – Warum dieses Thema heute relevanter denn je ist
Die Welt dreht sich schnell. Vielleicht zu schnell. Und mittendrin ringen viele mit einer Frage, die eigentlich simpel klingt, aber schwer zu beantworten ist: Wie lässt sich gut leben, ohne dabei finanziell ins Schleudern zu geraten?

Das Spannungsfeld zwischen Arbeiten und Leben ist nichts Neues. Aber irgendwie fühlt es sich heute drängender an. Der ständige Druck, überall mithalten zu müssen. Die digitale Dauerverfügbarkeit. Die Freiheit, alles zu tun – und die Erwartung, genau das auch zu tun.

Vor allem heute, wo Selbstbestimmung, seelisches Wohlbefinden und diese viel zitierte Work-Life-Balance immer wichtiger werden, wirkt der klassische 9-to-5-Job zunehmend… na ja, aus der Zeit gefallen. Viele fangen an zu zweifeln: Lohnt es sich, die besten Jahre für einen Job zu opfern, der kaum Freude bringt? Aber auch andersrum: Ist ein Leben mit mehr Zeit, aber weniger Geld wirklich machbar?

Gleichzeitig verändert sich auch, was unter Erfolg verstanden wird. Früher war’s das große Gehalt, das schicke Auto, die Führungsetage. Heute geht’s mehr um Freiheit. Um Sinn. Darum, morgens aufzuwachen und nicht das Gefühl zu haben, nur zu funktionieren. Und genau da beginnt das innere Ringen: Sicherheit oder Echtheit?

Hinweis auf den Wertewandel in der Arbeitswelt
Wer einen Blick auf die heutige Arbeitswelt wirft, merkt schnell: Da passiert gerade richtig viel. Firmen merken, dass Gehalt allein nicht mehr zieht. Gerade Jüngere – Millennials, Gen Z – wollen mehr als nur einen Job. Sie wollen etwas bewegen, flexibel sein, von überall arbeiten können. Und nicht das Gefühl haben, dass ihr Leben in der Kaffeeküche verpufft.

Begriffe wie „New Work“, „Purpose“ oder „Agilität“ sind längst nicht mehr nur Schlagworte auf Firmenwebsites. Sie stehen für ein neues Verständnis davon, was Arbeit eigentlich sein sollte. Nicht nur Broterwerb, sondern ein Teil eines echten, erfüllten Lebens. Und parallel dazu entstehen neue Lebensmodelle: Selbstständigkeit, digitales Nomadentum, Jobsharing. Der sichere Job? Wird plötzlich hinterfragt.

Immer öfter tauchen Fragen auf wie: Reicht weniger Geld, wenn der Job wirklich erfüllt? Oder: Was braucht es überhaupt zum Glücklichsein – wirklich? Diese Fragen stoßen eine Art inneren Neustart an. Weg vom ewigen Leistungsdruck, hin zu einem umfassenderen Bild von Erfolg.

Auch die Unternehmen selbst stehen unter Zugzwang. Wer heute Talente halten will, muss mehr bieten als nur eine Gehaltserhöhung. Menschen wollen Entwicklung. Menschlichkeit. Und die Freiheit, ihr Leben nicht auf später zu verschieben. Was da gerade passiert, ist mehr als nur ein Trend – es ist ein kultureller Wandel.

Geld verdienen als Lebensziel – warum das lange als Maßstab galt

Historischer Blick: Arbeitsethos & Karriere als Statussymbol
Über Generationen hinweg war Wohlstand das große Ziel. Tief eingebrannt ins kollektive Denken. Spätestens mit dem Kapitalismus bekam harte Arbeit etwas fast Heiliges. Wer viel arbeitete, galt als tugendhaft. Als Macher. Als jemand, der es zu etwas bringt.

Vor allem im 20. Jahrhundert wurde der Job zur Identität. Der Kontostand zum Maßstab. Statussymbole wie Firmenwagen oder Fernreisen galten als Zeichen, dass man’s geschafft hat. Erfolg war messbar – und sichtbar.

Gesellschaftlicher Druck und finanzielle Sicherheit als Hauptmotivatoren
Aber es ging nie nur ums eigene Wollen. Auch der Druck von außen spielte eine Rolle. Von klein auf wurde vermittelt: Wer was erreicht, verdient Geld. Und wer kein Geld hat, macht wohl irgendwas falsch.

Finanzielle Sicherheit gibt Halt – gerade in einer Welt, die immer wieder ins Wanken gerät. Geld beruhigt. Macht unabhängiger. Schafft Optionen. Kein Wunder also, dass viele Lebensentscheidungen ums Finanzielle kreisen.

Und dann sind da noch die sozialen Medien. Ständig sieht man, was andere haben. Wo sie Urlaub machen. Wie erfolgreich sie sind. Und plötzlich wirkt das eigene Leben… irgendwie zu wenig.

Der psychologische Trugschluss: Mehr Geld = mehr Glück?
Doch so stark der Glaube ans Geld auch ist – der Zusammenhang zwischen mehr Einkommen und mehr Glück ist begrenzt. Irgendwann flacht die Kurve ab.

Warum? Weil Menschen sich schnell an neue Umstände gewöhnen. Der bessere Job, das größere Haus – alles schön, klar. Aber nach kurzer Zeit ist das alles einfach normal. Und der Blick geht weiter, zum nächsten Ziel.

Dazu kommt: Wer ständig nur für Geld arbeitet, verliert oft das Gefühl für den Sinn. Die Tage ziehen vorbei, ohne dass was bleibt. Kein Wunder, dass viele irgendwann ausbrennen oder sich leer fühlen.

Was dagegen wirklich trägt? Beziehungen, echte Verbindungen. Ein Job, der Freude macht. Zeit für sich selbst. All das lässt sich nicht in Euro messen. Und genau darin liegt der Irrtum: Mehr Geld bringt nicht automatisch mehr Leben.

Geld verdienen vs. Work-Life-Balance

KriteriumFokus: Geld verdienenFokus: Work-Life-Balance
ZielMaximierung des Einkommens und finanzieller SicherheitAusgeglichenes Leben zwischen Arbeit und Freizeit
Typische Arbeitszeit50–70 Stunden pro Woche, oft inklusive Wochenenden30–40 Stunden pro Woche, klare Trennung von Arbeit und Freizeit
Berufliche PositionManagement, Selbstständigkeit, High-Performer im Vertrieb, Start-up-GründerBeruf mit flexibler Zeiteinteilung, oft remote oder Teilzeit
StresslevelHoch – durch Zielvorgaben, Verantwortung und WettbewerbMittel bis niedrig – durch bewusste Entschleunigung
Finanzielle SicherheitSehr hoch, allerdings oft mit hohen laufenden AusgabenAusreichend, durch bewusstes Konsumverhalten und Budgetierung
Freizeit & FamilieWenig Zeit für Familie, Freunde oder HobbysViel Zeit für Familie, Gesundheit, Reisen und persönliche Projekte
GesundheitOft gefährdet durch Schlafmangel, Bewegungsmangel und DauerstressHöherer Fokus auf gesunden Lebensstil, Pausen, Achtsamkeit
KarriereentwicklungSchnell, mit klaren Sprüngen im Einkommen und StatusLangsamer, mit Fokus auf stabile Entwicklung und Lernen
Persönliche ErfüllungErfüllung durch Erfolg, Status und finanzielle FreiheitErfüllung durch Zeit, Selbstbestimmung und Sinnhaftigkeit
RisikoHöheres Risiko von Burnout, sozialer Isolation, innerer LeereRisiko von finanziellen Engpässen oder langsamerem Fortschritt
Langfristige PerspektiveSchnelle Vermögensbildung, aber potenziell spätere SinnkriseNachhaltiges Lebensmodell, aber weniger materieller Reichtum
Typischer LebensstilLuxus, Statussymbole, berufliche Netzwerke, PrestigeMinimalismus, Qualität vor Quantität, private Zeit
Entscheidungskriterien„Was bringt mir den höchsten Return?“„Wie fühlt sich das für mein Leben richtig an?“
Vorurteile„Karrieregeil“, „materialistisch“, „Workaholic“„Faul“, „unambitioniert“, „Träumer“
Typische BranchenFinanzen, Unternehmensberatung, Tech, SalesSoziales, Bildung, Kreativwirtschaft, Nachhaltigkeit
VorbildfigurenElon Musk, Jeff Bezos, InvestmentbankerTim Ferriss, Frugalisten, digitale Nomaden

Die Schattenseite vom ständigen Geld verdienen

In einer Gesellschaft, in der alles immer schneller, lauter und effizienter werden soll, ist „Geld verdienen“ zur Währung für Erfolg geworden. Wer mithalten will, muss liefern. Dauerhaft. Ohne Pause.

Überarbeitung, Stress und Burnout als neue Volkskrankheiten

Die Zahlen sind deutlich – und ziemlich ernüchternd: Immer mehr Menschen landen im Burnout. Depressionen, Erschöpfung, Dauerstress – das alles ist längst keine Ausnahme mehr, sondern bittere Realität im Alltag vieler Berufstätiger.

Zwischen endlosen To-do-Listen und dem ständigen Summen des Handys bleibt kaum Raum zum Durchatmen. Grenzen verschwimmen. Arbeit hört nicht mehr um fünf auf, sondern zieht sich bis ins Bett, bis in den Kopf, bis in den Schlaf. Und irgendwann fragt man sich: Was hat man eigentlich davon, wenn man alles gibt – aber sich selbst verliert?

Was passiert, wenn man sich selbst verliert

Wer jahrelang nur funktioniert, verliert irgendwann den Kontakt zu sich selbst. Hobbys? Keine Zeit. Träume? Auf irgendwann verschoben. Das Leben schrumpft zusammen auf Meetings, Deadlines und das Warten aufs Wochenende.

Und das Selbstbild? Rutscht langsam ab in Richtung Leistungsmaschine. Wertvoll ist, wer viel arbeitet. Wer sichtbar erfolgreich ist. Wer funktioniert. Doch was bleibt, wenn mal Pause ist? Wenn die Rolle wegfällt und nichts da ist, das noch echt wirkt?

Die Kosten des Wohlstands: Gesundheit, Familie, Freizeit

Wohlstand klingt gut – ist aber oft teuer bezahlt. Nicht in Euro, sondern in Zeit. In Beziehungen, die zu kurz kommen. In Wochenenden, die eigentlich zur Erholung gedacht waren, aber im Tunnel des Nacharbeitens verschwinden.

Die ständige Betriebsamkeit wird gefeiert. Wer viel zu tun hat, gilt als wichtig. Wer sich Pausen gönnt, muss sich rechtfertigen. Dabei zeigt sich immer klarer: Geld allein macht nicht satt – nicht innerlich.

Was wirklich zählt? Zeit für die Familie. Ein freier Kopf. Gesundheit. All das lässt sich nicht mit Überstunden kaufen – aber genau das wird oft vergessen, bis es irgendwann nicht mehr anders geht.

Work-Life-Balance als Antwort auf eine überdrehte Leistungsgesellschaft

Mitten im Dauerstress, irgendwo zwischen Zoom-Calls und innerer Leere, wächst der Wunsch nach etwas anderem. Nach Balance. Nach einem Leben, das nicht nur aus Arbeiten besteht. Die Work-Life-Balance ist keine Modeerscheinung – sie ist eine Reaktion.

Definition: Was bedeutet Work-Life-Balance eigentlich wirklich?

Es geht nicht darum, weniger zu arbeiten. Es geht darum, wieder ein Gefühl fürs Maß zu bekommen. Beruf und Privatleben in ein Gleichgewicht zu bringen, das sich richtig anfühlt – nicht nur auf dem Papier, sondern im Alltag.

Nicht jeder braucht eine 4-Tage-Woche. Aber jeder braucht ein bisschen Kontrolle über den eigenen Rhythmus. Zeit für sich. Zeit für Dinge, die nichts mit Arbeit zu tun haben. Und die Freiheit, nicht ständig auf Autopilot laufen zu müssen.

Der Wunsch nach Sinn, Erholung und echter Lebensqualität

Ein dicker Kontostand ersetzt keine Umarmung. Keine langen Abende mit Freunden. Keine stillen Spaziergänge, in denen der Kopf endlich mal Pause hat. Immer mehr Menschen merken das – oft erst, wenn sie an die eigenen Grenzen stoßen.

Besonders die jüngeren Generationen drehen den Spieß um. Arbeit soll Sinn machen. Und wenn nicht, dann eben nicht um jeden Preis. Achtsamkeit, Entschleunigung, echte Erlebnisse – das wird wichtiger als der nächste Karriereschritt.

Warum immer mehr Menschen bewusst „weniger“ wollen

Minimalismus, Sabbatical, Job runterfahren – was früher belächelt wurde, wird heute ernsthaft gelebt. Es geht nicht darum, nichts mehr zu wollen. Sondern darum, bewusster zu wählen. Weniger Dinge, mehr Zeit. Weniger Lärm, mehr Ruhe.

Denn wer nur dem „Mehr“ hinterherrennt, verpasst oft das, was schon da ist. Und irgendwann wird klar: Zufriedenheit wächst selten im Schatten von Stress und Überstunden – sondern in den Momenten, in denen man wirklich da ist.

Work-Life-Balance als Erfolgsfaktor – nicht als Schwäche

Jahrelang hieß es: Wer viel arbeitet, ist erfolgreich. Punkt. Doch dieses Bild bekommt Risse. Denn was bringt Erfolg, wenn man dabei kaputtgeht?

Produktivität durch Ausgleich: Besser arbeiten statt mehr

Mittlerweile ist klar: Pausen machen nicht faul. Sie machen leistungsfähig. Wer regelmäßig abschaltet, schläft, lebt – arbeitet besser. Mit mehr Fokus. Mit mehr Ideen.

Zu viel Arbeit? Führt zu mehr Fehlern. Zu weniger Kreativität. Das sagen nicht nur Studien, das zeigt auch die Realität in vielen Firmen. Und die langsam begreifen: Work-Life-Balance ist kein Nice-to-have – es ist wirtschaftlich klug.

Zufriedene Mitarbeitende bleiben länger. Geben mehr zurück. Und das zählt – gerade jetzt, wo Fachkräfte Mangelware sind.

Unternehmen im Wandel: Flexible Modelle, Homeoffice, Sabbaticals

Flexibilität wird zum Muss. Vertrauensarbeitszeit, Homeoffice, Sabbaticals – all das ist keine Spielerei, sondern Antwort auf eine neue Arbeitskultur. Firmen, die mitziehen, bekommen die besseren Leute. So einfach ist das.

Und ja, das erfordert Umdenken. Vor allem in der Führung. Aber der Gewinn ist groß: engagierte Teams, weniger Fluktuation, mehr Vertrauen.

Beispiele erfolgreicher Menschen, die anders priorisieren

Es gibt genug Menschen, die es anders machen – und trotzdem (oder gerade deshalb) erfolgreich sind. Tim Ferriss, Richard Branson, Arianna Huffington – alle haben erlebt, wie gefährlich Dauerleistung ist. Alle haben umgesteuert.

Und sie zeigen: Erfolg und Selbstfürsorge schließen sich nicht aus. Im Gegenteil. Wer sich erlaubt, gut zu leben, schafft oft erst die Basis für wirklich gute Arbeit.

Geld verdienen oder Work

Geld verdienen mit Sinn: Der neue Ansatz

Die alte Formel „Karriere = viel Geld = Erfolg“ hat für viele ihren Glanz verloren. Vor allem jüngere Generationen stellen ganz neue Fragen: Wofür das Ganze? Was bleibt, wenn das Konto voll ist, aber das Herz leer? Der klassische Weg nach oben – möglichst schnell, möglichst hoch – wirkt plötzlich seltsam eindimensional.

Die Suche nach sinnstiftender Arbeit statt nur hohem Gehalt
Viele orientieren sich neu. Verlassen sichere Jobs, um in Bereiche zu wechseln, in denen es um mehr geht als nur Zahlen. Sozialunternehmen, nachhaltige Start-ups, NGOs – es geht nicht mehr nur darum, was am Monatsende auf dem Konto landet, sondern was die Arbeit hinterlässt.

Wer merkt, dass der eigene Job einen Unterschied macht, fühlt sich automatisch mehr verbunden – mit der Arbeit, mit sich selbst. Und das schlägt sich auch im Alltag nieder: mehr Motivation, weniger Stress, ein klareres Gefühl für den eigenen Platz in der Welt.

Purpose, Leidenschaft und persönliche Erfüllung als neue Währung
„Mach, was du liebst“ – klingt kitschig, aber trifft den Nerv der Zeit. Immer mehr Menschen bauen sich ihre Jobs so, dass sie nicht nur Geld bringen, sondern Sinn stiften. Ob als Freelancer, Coach, Designer oder mit einem kleinen Herzensprojekt auf Instagram: Es geht um die Verbindung zwischen Beruf und Persönlichkeit.

Unternehmen, die das verstanden haben, geben Raum für Entwicklung. Die fördern nicht nur Fähigkeiten, sondern auch das Warum. Und wer seinen Warum kennt, brennt nicht aus – sondern auf.

Wie man finanziellen Erfolg und Work-Life-Balance verbinden kann
Es ist ein Irrtum zu glauben, Sinn und Geld würden sich ausschließen. Es braucht nicht zwingend Verzicht – es braucht Klarheit und Mut. Menschen, die ein echtes Problem lösen, die ihre Stärken einsetzen und die bereit sind, neue Wege zu gehen, schaffen oft genau das: ein gutes Einkommen bei gleichzeitig erfülltem Leben.

Nicht durch 14-Stunden-Tage, sondern durch smarte Strukturen. Durch Klarheit im Fokus. Und durch die Bereitschaft, gegen den Strom zu schwimmen, wenn’s nötig ist.

Fazit: Geld verdienen ist wichtig – aber nicht um jeden Preis

Natürlich ist Geld wichtig. Niemand will sich Sorgen machen müssen, ob es fürs Nötigste reicht. Aber das ständige Streben nach „mehr“ kann auch zum Käfig werden – ein goldener, aber trotzdem ein Käfig.

Aufruf zur Reflexion: Was zählt wirklich im Leben?
Es lohnt sich, kurz mal auf Stopp zu drücken. Wirklich hinzuhören. Nicht, was andere wollen. Sondern was innen wirklich zählt.

Ist es das neue Jobtitelchen – oder ein Tag mit den Kindern im Park? Der Bonus – oder der Moment, in dem das Leben sich leicht anfühlt?

Oft sind es Krisen oder kleine Zusammenbrüche, die diese Fragen aufwerfen. Dann kommt das Umdenken: Vielleicht ist mehr nicht immer besser. Vielleicht ist besser… besser.

Ein sicheres Einkommen ist wichtig. Klar. Aber es darf nicht das Einzige sein. Die Kunst liegt darin, beruflichen Erfolg zu haben, ohne sich selbst dabei zu verlieren.

Fragen wie diese können ein guter Anfang sein:

  • Was würde passieren, wenn Geld keine Rolle spielen würde?
  • Was gibt wirklich Energie – und was raubt sie?
  • Welche Menschen tun gut? Welche nicht?
  • Wie würde ein Tag aussehen, der sich echt anfühlt?

Nicht selten ist die Antwort ernüchternd – und gleichzeitig befreiend. Denn wer Sinn, Freiheit, Nähe und Gesundheit höher bewertet als den Kontostand, wird am Ende oft reicher – nur eben anders.

Work-Life-Balance als Zukunftsmodell für ein erfülltes Leben
Work-Life-Balance ist kein Modewort mehr. Es ist ein echtes Bedürfnis. Und es kommt nicht nur von den „Jungen“. Auch viele, die jahrelang durchgezogen haben, merken irgendwann: So kann es nicht ewig weitergehen.

Was sich durchzieht: Der Wunsch nach Flexibilität. Nach Sinn. Nach einem Leben, in dem nicht alles der Arbeit untergeordnet ist. Weil am Ende niemand sagt: „Hätte ich mal mehr Meetings gemacht.“

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben bringt mehr als nur gute Laune. Wer regelmäßig abschaltet, lebt gesünder, denkt klarer – und bringt im Job langfristig mehr auf die Kette. Nicht weil mehr geschuftet wird, sondern weil’s besser läuft, wenn der Akku voll ist.

Viele Unternehmen haben das kapiert. Sie bieten Gleitzeit, Homeoffice oder die Möglichkeit, auch mal längere Auszeiten zu nehmen. Nicht als Bonus – sondern, weil’s sich einfach auszahlt. Und wer selbstständig ist? Sollte sich das genauso ernst nehmen. Auch ohne Chef im Nacken braucht’s Pausen. Sonst macht man irgendwann zwar viel – aber nichts mehr richtig.

Die Zukunft gehört nicht dem, der am meisten arbeitet – sondern dem, der klug lebt. Der Sicherheit nicht gegen Lebensqualität ausspielt, sondern beides miteinander verbindet. Der nicht fragt: Wie mache ich am meisten Kohle?, sondern: Wie gestalte ich ein Leben, das sich wirklich gut anfühlt?

Fakten zu „Geld verdienen oder Work-Life-Balance“

  1. Mehr Geld = Weniger Zeit? – Studien zeigen: Wer mehr verdient, arbeitet meist auch mehr. Laut OECD sind’s im Schnitt 10–25 % mehr Stunden pro Woche. Klingt nach Aufstieg, fühlt sich aber nicht immer so an.
  2. Produktivität ≠ Präsenzzeit – Harvard Business Review: Nach rund 50 Stunden pro Woche kippt die Sache. Man rackert zwar weiter, bringt aber weniger.
  3. Zeit ist die neue Währung – Gen Y & Z ticken anders. Für mehr Freizeit und Sinn würden über 60 % auf Gehalt verzichten. Status verliert an Reiz, wenn er zu viel kostet.
  4. Burnout kostet mehr als es bringt – Die WHO stuft Burnout als berufsbedingt ein. Und Unternehmen zahlen drauf: Krankheitstage, Kündigungen, Leistungsverlust. Die Rechnung geht nicht auf.
  5. Work-Life-Balance steigert Loyalität – Laut Gallup bleiben Mitarbeitende länger, wenn sie flexibel arbeiten können. Bis zu 25 % höhere Bindung – kein Zufall.
  6. Balance ist individuell – Für manche heißt’s 4-Tage-Woche, für andere „einfach nicht ständig erreichbar sein“. Es gibt keine Schablone – nur Optionen.
  7. Mehr Geld macht nicht endlos glücklicher – Eine Princeton-Studie zeigt: Ab ca. 75.000 USD im Jahr (in DE: ca. 70.000 €) flacht der Glückszuwachs deutlich ab. Mehr bringt oft… nicht mehr.
Was ist wichtiger: Geld verdienen oder Work-Life-Balance?
Kommt drauf an, wo man gerade steht. Geld schafft Sicherheit, klar. Aber wenn die Balance fehlt, bringt auch der dickste Gehaltszettel keine echte Zufriedenheit. Viele setzen heute auf ein „Sowohl-als-auch“, statt nur in eine Richtung zu rennen.
Kann man viel Geld verdienen und trotzdem eine gute Work-Life-Balance haben?
Geht – aber nicht von allein. Braucht Planung, Klarheit und manchmal Mut, Dinge anders zu machen. Wer sein Business smart aufstellt oder seinen Job aktiv gestaltet, kann beides haben. Aber es ist ein Prozess, keine Abkürzung.
Was sind typische Anzeichen für ein Ungleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben?
Müdigkeit, Gereiztheit, Schlafprobleme. Keine Lust mehr auf Freunde. Kopfkino, selbst wenn Feierabend ist. Wenn das eigene Leben wie ein Pflichtprogramm wirkt, ist’s Zeit, genauer hinzuschauen.
Wie finde ich heraus, was mir wichtiger ist?
Frag dich ehrlich: Wovon will ich mehr – Sicherheit oder Freiheit? Welche Momente fühlen sich richtig an? Was saugt Energie, was gibt sie zurück? Schreib’s auf, rede drüber, hol dir Feedback. Oft steckt die Antwort schon längst in dir.
Gibt es Berufe mit guter Bezahlung und guter Work-Life-Balance?
Ja. Besonders in Bereichen wie IT, UX, Projektmanagement oder Beratung – wenn’s flexibel läuft. Auch im öffentlichen Dienst gibt’s faire Modelle. Wichtig ist, das richtige Setup zu finden: Arbeitgeber, Aufgaben, Umfeld – das Gesamtpaket zählt.
Was tun, wenn ich mich zwischen Karriere und Freizeit zerrissen fühle?
Das ist ein deutliches Warnsignal. Überleg dir: Was geht kurzfristig – und was muss sich langfristig ändern? Vielleicht ein Gespräch mit dem Chef, Stunden reduzieren, Dinge abgeben. Oder ein größerer Schritt wie ein Jobwechsel. Wichtig ist: nicht weiter durchziehen, sondern innehalten.